Dankbarkeit – nur ein paar warme Worte auf der Weihnachtsfeier?

Es ist Adventszeit, die Zeit allmählich zur Ruhe zu kommen, das Jahr Revue passieren zu lassen und mal durchzuatmen … Pustekuchen!  Denn gerade im Moment erlebe ich in den Banken alles andere als „Ruhe“. Das Jahresendgeschäft lässt noch grüßen und vor allem geht es um eins: die Ziele des nächsten Jahres! In den meisten Banken sind sie allmählich gesetzt, natürlich höher als im letzten Jahr. Und so stellen sich viele Führungskräfte nun eine Frage: Wie bringe ich die Ziele meinen Mitarbeitern möglichst schonend rüber und zwar so, dass die noch Lust haben, darauf hinzuarbeiten? Kein leichtes Unterfangen, denn viele haben heute schon Mühe die Vorgaben zu erreichen und die Lust auf mehr hält sich vor allem im Bankenvertrieb in Grenzen. Gerade deshalb könnte es Sinn machen, mal auf einen ganz anderen Punkt zu schauen: Dankbarkeit!

Dankbarkeit ist mehr als ein paar warme Worte auf der Weihnachtsfeier

Viele sagen vermutlich „Dankbarkeit, das ist doch selbstverständlich“. Aber ist es das wirklich? Und was heißt das überhaupt? Ist es mit Dankbarkeit tatsächlich getan, wenn ich als Führungskraft auf der Weihnachtsfeier meinen Dank ans Team richte?

Aus meiner Sicht ist Dankbarkeit eine Haltung und heißt vor allem auf das zu schauen, was man bereits geschafft hat, was positiv war, was bereits da ist.

Unsere Leistungsgesellschaft ist darauf getrimmt, immer das im Auge zu haben, was noch fehlt, was nicht erreicht wurde, das steckt in uns, und unser ganzes Wirtschaftssystem baut darauf auf. Die fatale Folge davon ist allerdings: Wir MÜSSEN uns anstrengen, um einen Mangel zu beheben, um mehr wert zu sein, um dazu zu gehören. Selbst die schönsten Dinge werden so irgendwann zu einem „MUSS“ und zu einem einzigen Kampf. Und so ist es auch im Vertrieb: Ständig schauen wir auf das, was noch zur Zielerreichung fehlt, auf die Lowlights, auf die Themen, die noch entwickelt werden müssen. Motivationstechnisch eine einzige Katastrophe, denn so vergeht auch dem letzten irgendwann die Lust. Und genau das spüren die Führungskräfte, wenn sie die Ziele vermitteln.

Mit Dankbarkeit die Mitarbeiter für die neuen Herausforderungen gewinnen

Deshalb ist es vielleicht gerade jetzt im Advent an der Zeit, tatsächlich mal als Führungskraft zur Ruhe zu kommen und den Blick auf das zu richten, was jeder einzelne Mitarbeiter geschafft hat – und auch man selber. Schauen Sie doch mal auf jeden einzelnen, was er erreicht hat. Und das bitte nicht nur umsatztechnisch!  Fragen Sie sich lieber: Wo hat er sich entwickelt? Wie hat er positiv im Team gewirkt? Was sind seine Stärken? Und was schätzen Sie besonders an diesem Mitarbeiter?  … und dann sagen sie ihm das verbunden mit einem aufrichtigen „Danke“.

Denn dann ist es ECHTE Dankbarkeit und keine pauschale Floskel. Diese Dankbarkeit macht zufrieden und glücklich, denn man selbst und die Mitarbeiter haben oft so viel bewegt, erreicht und entwickelt, man sieht es nur nicht mehr. ECHTE Dankbarkeit bringt die Wertschätzung rüber, die jeder von uns braucht und zeigt Ihren Mitarbeitern, dass Sie sie als Menschen sehen, als Subjekte und nicht als Objekte.

Das alles setzt so viel positive Energie frei, Energie die wir alle dringend beim Bewältigen der nächsten Herausforderungen gebrauchen können.

Und ich verspreche Ihnen: es wird etwas verändern – nicht nur bei ihren Mitarbeitern, sondern auch bei Ihnen selbst! 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine wundervolle besinnliche Adventszeit! 

Herzliche Grüße

Ihre Andrea Maria Müller