„Die Führungskräfte müssen Dranbleiben“ – ABER WAS HEISST DAS?

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Vor kurzem habe ich einem Entscheider die Frage gestellt, wie er denn sicherstellt, dass die bevorstehende Impulsveranstaltung bei den Mitarbeitern im Nachgang nicht verpufft. Daraufhin sagte er mir: „Na, die Führungskräfte müssen dranbleiben!“. Genau das höre ich immer wieder von Vorständen.
Und ja, sie haben recht: wenn es um Vertriebserfolg geht, also darum, dass die Mitarbeiter in den wesentlichen Erfolgsfaktoren in die Umsetzung kommen, brauchen wir tatsächlich die Führungskräfte, die „dranbleiben“. Die Frage ist nur: WAS HEISST DAS?

Denn „Dranbleiben“ kann auch nach hinten losgehen. Wenn die Führungskräfte es z.B. „falsch“ anpacken, dann wird aus dem „Dranbleiben“ eher Druck, der einhergeht mit schlechter Stimmung und Aktionismus!

Aber was bedeutet „Dranbleiben“?

Für viele Führungskräfte, die ich in der Praxis erlebe, bedeutet es, dass sie die Fokusthemen regelmäßig mit ihren Mitarbeitern thematisieren. In Teammeetings und Gesprächen wird immer wieder auf das Ziel in Sachen Termine und Umsatz geschaut, gebetsmühlenartig wird darauf hingewiesen, wo die Mannschaft nach vorne kommen muss.

Sprechen Sie mal mit den Mitarbeitern, vielleicht versetzen Sie sich selbst mal in die Situation … schnell wird einem da klar: Das nervt. Oft wissen die Mitarbeiter selbst sehr genau, wo ihre Ziele sind und wo sie noch ein Delta haben. Und wenn jetzt auch noch die Führungskraft ständig darauf hinweist, dann hilft das rein gar nichts!

Aber um was geht es dann beim „Dranbleiben“?

Dranbleiben bedeutet auch für mich den Fokus nicht zu verlieren, aber nicht nur! In der heutigen Welt, voller ständiger Impulse und Infos, geschieht es ganz schnell, dass wir uns verzetteln und da hilft es, wenn wir einen „Erinnerer“ an unserer Seite haben.  „Dranbleiben“ geht für mich aber noch wesentlich tiefer: Es geht vor allem darum, den Mensch auf seinem Weg zu begleiten, und zwar genau dort, wo er es benötigt.

Wir haben alle im Laufe der Zeit Gewohnheiten in unseren Arbeitsalltag integriert, eine Erfindung unseres Gehirns, um Energie zu sparen, denn darüber müssen wir nicht mehr groß nachdenken. Diese Gewohnheiten stehen uns aber im Wege, wenn wir irgendetwas daran verändern sollen bzw. müssen, sei es anders mit unseren Kunden umzugehen, neue Themen in die Beratung zu integrieren, die Struktur unserer Beratung zu verändern, etc..

Je nachdem wie lange wir schon im gewohnten Trott stecken und wieviel sonst noch so drum herum los ist, desto schwerer tun wir uns, etwas zu verändern. Und genau dazu brauchen wir die Führungskräfte, die dranbleiben, aber sinnvoll:

Sinnvoll dranbleiben – was bedeutet das?

Zunächst einmal muss ich als Führungskraft verstehen, wo die großen Herausforderungen sind, wenn ich als Mensch irgendetwas verändern möchte. Und da gibt es jede Menge: wir verlieren den bewussten Fokus, gerade in Zeiten, in denen viel los ist, ja, wir „vergessen“ gewisse Dinge einfach umzusetzen, und das obwohl vielleicht schon ein Plan da ist. Wir verlieren unsere Willenskraft, weil uns manchmal alles zu viel wird. Und da ist auch noch unser Unterbewusstsein, das uns manchmal ganz unbewusst dazu verführt, den neuen Weg, der mit Unsicherheit behaftet ist, eben NICHT zu gehen. Unbewusst wohlgemerkt!

Wenn ich als Führungskraft die Herausforderungen kenne, dann bekommt das „Dranbleiben“ gleich eine andere Dimension.

Es hilft nicht ständig mit dem Ziel zu winken. Es geht vor allem darum, mit dem Mitarbeiter am TUN selbst zu arbeiten, zu schauen, ob der Mitarbeiter überhaupt einen guten Plan für das Neue hat und diesen mit ihm in die Umsetzung zu bringen.  

Es gilt mit ihm vor allem in der Tiefe zu reflektieren, was schon gut klappt und was noch nicht, die Ursachen dessen ermitteln und dafür passende Lösungen zu finden, Maßnahmen, die wirklich nach vorne bringen.

Und das immer und immer wieder, bis das Neue integriert ist und zu einer neuen Gewohnheit geworden ist.

„Ich brauche den Tritt in den A….!“

Vor kurzem habe ich mit Mitarbeitern in einem Workshop darüber gesprochen, wo wir als Menschen die großen Herausforderungen haben, wenn wir an unserem TUN etwas verändern wollen. Daraufhin fragte ich, was sie sich denn in Anbetracht dessen von den Führungskräften wünschen würden. Einer der Teilnehmer sagte: „Ganz ehrlich, ich bräuchte manchmal den kleinen Tritt in den A…., damit ich das auch wirklich tue!“ Ja, auch das bedeutet manchmal Dranbleiben .

Dranbleiben auf dieser Ebene, setzt die Menschen nicht unter Druck, es dient den Menschen und bietet Mehrwert, es macht das Leben der Menschen einfacher und geschieht auf Augenhöhe. Das Resultat: sie kommen viel einfacher nach vorne und das mit Spaß und Motivation – bei allen Beteiligten!

Wie zufrieden sind Sie mit dem „Dranbleiben“ Ihrer Führungskräfte? Haben Ihre Führungskräfte ein klares Verständnis für ihre Rolle und einen guten Plan dafür?

Falls Sie hier Impulse brauchen, kommen Sie gerne auf mich zu!

Ihnen eine erfolgreiche Zeit und herzliche Grüße

Ihre

Andrea Müller

PS: Oder lernen Sie uns einfach kennen in einem unserer Online-Impuls-Workshops:

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